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Was ist aktives Zuhören (+9 Fähigkeiten, um ein besserer Zuhörer zu werden)

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Read Time: 12 min

German (Deutsch) translation by Elisabeth Prott (you can also view the original English article)

Hatten Sie jemals eine Diskussion, bei der Sie Ihre Idee immer wieder erklärten, aber egal wie oft Sie es wiederholten oder neu formulierten, es fühlte sich einfach so an, als würden Sie Ihren Standpunkt nicht verständlich rüberbringen?

Haben Sie schon einmal mit jemandem gesprochen, der ständig auf sein Handy schaut? Wahrscheinlich hat diese Person nur Ihre Stimme gehört, aber mehr auch nicht.

Die Person hat nicht zugehört und wahrscheinlich hat sie sich nicht bemüht zu verstehen, was Sie gesagt haben. Kurz gesagt, sie hat Ihnen nicht aktiv zugehört.

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Ein guter Blickkontakt ist ein wichtiger Bestandteil des aktiven Zuhörens.

In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über aktives Zuhören und darüber wie Sie diese Fähigkeit verbessern können.

Was bedeutet aktives Zuhören überhaupt?

Das Verstehen der Definition von aktivem Zuhören ist der erste Schritt zur Verbesserung Ihrer Fähigkeiten.

Die Menschen hören auf zwei Arten zu. Das Hören von Musik während der Autofahrt, Fernsehen gucken während des Essens und das Zuhören bei einer Vorlesung während der man Notizen macht sind alles Beispiele für passives Hören. Sie hören zu, aber Sie haben nicht die Absicht zu antworten und von Zeit zu Zeit sind Sie abgelenkt und mit Ihren Gedanken woanders.

Aktives Zuhören hingegen bedeutet, dem Sprecher seine volle Aufmerksamkeit zu widmen und über das Gesagte nachzudenken.

Aktives Zuhören besteht aus drei Komponenten

  1. Verstehen. Der Zuhörer achtet auf die verbale und nonverbale Sprache des Redners, um genau zu verstehen, was er kommunizieren möchte.
  2. Merken. Der Zuhörer versucht, sich die Kernpunkte der Botschaft des Sprechers zu merken oder macht sich Notizen.
  3. Antworten. Sie antworten dem Redner, um zu zeigen, dass Sie seine Botschaft verstanden haben und über das Thema weiter sprechen möchten. Dies geschieht erst nach der Analyse und dem Einprägen der Ihnhalte des Gesagten (Komponenten eins und zwei).

Warum ist aktives Zuhören wichtig?

Es hört sich an wie Arbeit im Vergleich zum passiven Zuhören, aber genauso wie die Fähigkeit zur Problemlösung und Kreativität gehört aktives Zuhören zu den Soft Skills und sie können damit verschiedene Bereiche Ihres Lebens verbessern.

Unter anderem verbessern sich die folgenden Fähigkeiten, wenn sich Ihre Fähigkeit des aktiven Zuhörens verbessern: die Fähigkeit ein Team zu leiten, eine Beförderung zu erhalten, Beziehungen aufzubauen, Konflikte zu vermeiden, Kinder großzuziehen und Menschen zu überzeugen. Deshalb ist es wichtig aktives Zuhören zu beherrschen.

Aktives Zuhören führt Sie von Ihren eigenen Gedanken weg, zu den Ideen und Emotionen, die der Sprecher mit Ihnen teilt, so dass Sie diese Informationen dann nutzen können, um besser zu reagieren.

Wie Sie Ihre Fähigkeit des aktiven Zuhörens Schritt für Schritt verbessern können

Sie kennen jetzt die Vorteile des aktiven Zuhörens. Jetzt ist es an der Zeit, dass Sie lernen, wie Sie Ihre Fähigkeiten Schritt für Schritt verbessern können.

1. Schauen Sie den Redner an

Schauen Sie Ihren Gesprächspartner an. Sehen Sie nicht auf Ihr Telefon, Ihre Uhr oder nach anderen Personen. Schauen Sie immer den Redner an, auch wenn er Sie nicht wie bei Vorträgen oder Seminaren ansieht.

Den Gesprächspartner anzusehen, muss sich nicht unangenehm anfühlen. Sie können sich von Zeit zu Zeit andere Dinge ansehen, aber nicht so oft, dass es auffällt. Wenn Sie sich unbehaglich fühlen der Person in die Augen zu blicken, schauen Sie stattdessen auf ihre Schultern oder andere Teile ihres Gesichts.

2. Stellen Sie sich vor, was kommuniziert wird

Bilder und geistige Vorstellungen bilden sich ganz natürlich in Ihrem Kopf, wenn Sie Informationen hören. Das ist normal und ein Zeichen dafür, dass all Ihre Sinne daran arbeiten, zu analysieren, was die andere Person sagt.

Erinnern Sie sich an Schlagwörter, Datumsangaben, Phrasen und andere Details, um sich ein genaueres Bild von der Geschichte der anderen Person zu machen.

3. Enthalten Sie sich jeglichen Urteils

Manchmal hören die Menschen nur zu, um selber eine Antwort zu formulieren. Das ist kein aktives Zuhören.

Mit voller Aufmerksamkeit zuzuhören bedeutet, neutral zu bleiben und sich keine Meinungen über das zu bilden, was der andere Ihnen sagt, bis er fertig ist.

Es ist unvermeidlich, dass man manchmal negativ über die Ideen einer anderen Person denkt, aber man sollte sich nicht zu lange mit diesen Gefühlen beschäftigen. Versuchen Sie nicht innerlich zu stöhnen und zu denken: "Natürlich wird das nicht funktionieren". Denn Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Gespür für die Idee des Sprechers wird beeinträchtigt, sobald Sie diesen negativen Gefühlen nachgeben. Denken Sie daran, dass gute Zuhörer offen für neue Ideen sind, auch für solche, die ihrem Glauben und Ihrer Einstellung widersprechen.

4. Unterbrechen Sie Ihre Gesprächspartner nicht

Ihren Gesprächspartner zu unterbrechen ist nicht nur unhöflich, es schränkt auch Ihre Aufnahmefähigkeit der an Sie gerichteten Informationen ein.

Beenden Sie nicht die Sätze einer anderen Person, auch wenn Sie meinen, dass Sie wüssten, was sie sagen wird. Sie sehen die Dinge oft falsch, weil sie ihrem eigenen Gedankengang folgen - nicht dem des Gesprächspartners.

Heben Sie Ihre Fragen und Gegenargumente für später auf, auch wenn der Redner genau das Thema Ihrer Frage behandelt. Wenn Sie jemanden mittendrin unterbrechen, kann dies dazu führen, dass er seinen Gedankengang verliert. Außerdem kann es sein, dass Ihre Frage oder Ihr Gegenargument später in der Erklärung noch angesprochen wird, so dass Sie ihn überhaupt nicht unterbrechen müssen.

5. Reflektieren und Klarstellen

Reflektieren und Klarstellen sind zwei Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass Sie und der Gesprächspartner das Gleiche meinen.

Reflektieren bedeutet, das zu wiederholen, was die andere Person in Ihren eigenen Worten gesagt hat, um zu bestätigen, dass Sie die Botschaft verstanden haben, während Klarstellen bedeutet, Fragen zu stellen, um mögliche Missverständnisse auszuräumen. Beide Techniken arbeiten Hand in Hand, um dem Sprecher das Gefühl zu geben, dass er verstanden wird.

Beispiele für die Klärung und Darstellung von Aussagen:

  • „Sie haben also gesagt..."
  • „Ich verstehe, dass Sie sich so gefühlt haben...."
  • „Einen Augenblick, was meinten Sie mit....?"
  • „Was würden Sie von.... halten?"

6. Zusammenfassen

Das Zusammenfassen ist ähnlich wie Reflektieren, nur dass Sie bei der Zusammenfassung deutlich machen, dass Sie im Begriff sind das Thema abzuschließen und zum nächsten Thema übergehen. Zusammenfassend erklärt man nur die Kernpunkte des Gesamtthemas des Referenten, die winzigen Details, die man vorher hätte klären müssen, sind in diesem Teil des Gesprächs nicht mehr wichtig.

7. Sich Austauschen oder Antworten

Sie könnten meinen, dass dies nur eine weitere Variante der Schritte fünf und sechs ist. Das stimmt so nicht. Sie waren derjenige, der in den beiden vorherigen Schritten geredet hat, aber Sie haben damit nur Ihr Verständnis für die Botschaft der anderen Person bestätigt.

Jetzt, da Sie die Botschaft verstanden haben, sind Sie an der Reihe, Ihre Ideen und Emotionen in das Gespräch einzubringen. Sie müssen zuerst alle vorherigen Schritte durchlaufen, bevor Sie das Privileg haben Ihre Gedanken mitzuteilen. So wird der Gesprächspartner merken, dass Sie nicht nur Ihre eigene Meinung forcieren wollen, weil Sie sich die Zeit genommen haben, ihre Gefühle und Ideen zuerst zu überprüfen.

Tipps für effektives Zuhören

  • Seien Sie ehrlich, aber behaupten Sie Ihre Meinung mit Respekt.
  • Wenn Sie Angst haben, dass Ihre Vorschläge als ein Versuch angesehen werden, die Handlungen der anderen Person zu kontrollieren, beginnen Sie mit: "Wenn mir das passiert, würde ich....".

9 Techniken des aktiven Zuhörens

Trainieren Sie die folgenden Techniken bei jedem Gespräch, das Sie führen. Seien Sie jedoch vorsichtig, da einige dieser Tipps in bestimmten Situationen oder Kulturen möglicherweise nicht angemessen sind. Wenn Sie Zweifel haben, folgen Sie Ihren Instinkten oder beobachten Sie, wie die Leute um Sie herum ihre Gespräche führen.

1. Lächeln und Nicken

Von Zeit zu Zeit zu lächeln suggeriert, dass Sie mit der Botschaft des Sprechers einverstanden sind. Wenn Sie das mit Nicken und gelegentlichem "mh-mh" kombinieren, wird Ihr Gesprächspartner das Gefühl haben, dass Sie ihm aufmerksam zuhören.

Lächeln und Nicken ist natürlich nicht immer angebracht. Sie sollten nicht lächeln, wenn Sie schlechte Nachrichten mitgeteilt bekommen oder wenn Sie zurechtgewiesen werden. Sie sollten auch nicht nicken, wenn Sie mit dem Gesagten nicht einverstanden sind. In beiden Fällen genügt ein einfaches "Ich verstehe".

2. Blickkontakt

Den Blickkontakt aufrecht zu erhalten ist schwierig, weil sich nicht jeder dabei wohl fühlt. Es gibt keine perfekte Zeitspanne, wie lange man den Sprecher anschauen sollte, das hängt von Ihnen und Ihrem Gegenüber ab. Sie müssen auf Ihr Gefühl hören. Steven Aitchison, Experte für Social Entrepreneurship, schlägt vor, den Blickkontakt alle fünf Sekunden zu unterbrechen, indem Sie zur Seite schauen, als ob Sie versuchen sich an etwas zu erinnern.

Wenn Sie sich Sorgen machen, dass Ihr Blick zu starr oder etwas unheimlich ist, üben Sie, Ihr Gesicht zu entspannen und Ihre Augen werden sich ebenfalls entspannen. Schließen Sie Ihre Augen für ein paar Sekunden und atmen Sie tief durch. Ihr Gesichtsausdruck wird entspannter sein nachdem Sie die Augen wieder geöffnet haben.

3. Körperhaltung

Die Körpersprache sagt viel aus über das Interesse einer Person an dem Gesagten. Verschränkte Arme deuten darauf hin, dass der Zuhörer defensiv ist oder nicht mit der Botschaft des Sprechers konform geht.

Aufmerksame Zuhörer lehnen sich meistens leicht in Richtung des Gesprächspartners. Manchmal ist der Kopf zur Seite geneigt oder wird auf einer Hand aufgestützt. Mehr über die Körpersprache erfahren Sie hier:

4. Spiegeln

Spiegeln meint die Nachahmung des Gesichtsausdrucks des Gesprächspartner und wird oft verwendet, um Sympathie und Zustimmung zu den Aussagen zu zeigen.

Zum Beispiel teilt Ihnen ein Freund mit einem aufgeregten Gesichtsausdruck mit, dass er den neuen Job bekommen hat. Die natürliche Reaktion wäre zu lächeln und ebenfalls eine aufgeregten Gesichtsausdruck zu zeigen, da Sie als Freund Ihre Unterstützung ausdrücken wollen.

5. Praktizieren Sie Empathie

Versetzen Sie sich in die Lage des anderen. Versuchen Sie zu fühlen, was die andere Person fühlt, während sie mit Ihnen spricht. Stellen Sie sich vor Sie wären in ihrer Situation. Was würden Sie fühlen? Wie würden Sie reagieren? Das ist die Praxis der Empathie.

Verwechseln Sie das nicht mit Mitgefühl, das laut Psychology Today nur das Gefühl von Mitleid für das Elend anderer ist. Wenn Sie Mitgefühl empfinden, sorgen Sie sich um das Wohl des anderen und wünschen sich, dass er sich besser fühlt. Empathie geht über Mitgefühl hinaus, denn wenn man sich in die Person hineinversetzt, versucht man auch die Situation aus ihrer Perspektive zu sehen.

Empathie ist hilfreich wenn man Erfahrungen mitteilen möchte, die stressig und schwer zu erklären sind. Denn einige Geschichten sind einfach schwer zu erklären - man muss sozusagen dabei sein, um sie zu verstehen.

In diesem Leitfaden erfahren Sie mehr über das Praktizieren von Empathie am Arbeitsplatz:

6. Vermeiden Sie Ablenkungen

Schalten Sie die Benachrichtigungen an Ihrem Telefons aus und zappeln Sie nicht zu viel herum, da dies die Person ablenkt, die mit Ihnen spricht. Es gibt Ihrem Gegenüber das Gefühl, dass Sie lieber woanders sein würden.

7. Positive Rückmeldung oder positive Verstärkung

Lange Gespräche werden sich ohne das positive Feedback des Zuhörers sehr einseitig anfühlen. Wenn Sie eine lange Geschichte hören, verwenden Sie verbale Signale wie "mh-mh", "okay" oder "Ich verstehe" in strategischen Pausen im Gespräch, um zu bestätigen, dass Sie der Geschichte noch folgen.

Weitere Tipps zum Einstieg und zur Aufrechterhaltung eines guten Gesprächs finden Sie hier:

8. Lenken Sie das Gespräch auf das Thema zurück, wenn es sich in eine andere Richtung entwickelt

Vor ein paar Wochen erzählte ich einer Freundin wie ich endlich mein CMAS Open Water Diving Zertifikat abgeschlossen habe, und von all den wunderbaren Meerestiere, die ich während unserer Tauchgänge gesehen habe. Im Laufe dieses Gesprächs erwähnte sie unseren gemeinsamen Freund, der an dieser Reise teilnehmen und sich ebenfalls zertifizieren lassen wollte. Durch die bloße Erwähnung seines Namens verlor ich meine Faden und begann zu erklären, warum er wegen seiner Arbeit nicht mitkommen konnte und dass sein Bruder aus den Ferien nach Hause kam.

Bevor wir uns versahen, tauschten wir Geschichten über den damaligen Autounfall dieses Freundes aus. Ich konnte meine Geschichte über meinen Wochenend-Tauchtrip nie beenden.

Solche Gesprächsverläufe gibt es immer wieder. Eine Frage kann einen zu einem ganz anderen Thema führen, und bevor man sich versieht, spricht man über drei verschiedene Themen ohne eines davon zu beenden.

In diesem Fall müssen entweder Sie oder Ihr Gesprächspartner das Gespräch bewusst auf das ursprüngliche Thema zurücklenken.

Sagen Sie z.B. etwas wie: "Es ist toll, von XYZ zu hören, aber erzählen Sie mir doch zuerst von (dem ursprünglichen Thema)." Auf diese Weise können Sie das Gespräch beenden, bevor Sie zu einer anderen Diskussion übergehen.

Sie fragen sich vielleicht warum es so wichtig ist erst eine Geschichte zu beenden, bevor man eine andere beginnt? Wenn man sich privat mit einem Freund trifft ist es nicht schlimm wenn das Gespräch nicht so stringent geführt wird. Aber bei einem Streit oder einer wichtigen Teambesprechung ist es wichtig.

9. Merken Sie sich kleine Details

Wenn Sie sich an die wichtigsten Punkte eines Gesprächs erinnern, wird es Ihnen helfen, wenn Sie sich selber äußern wollen. Daten, Namen, Orte und andere relevante Informationen können Ihnen helfen, Fragen zu stellen, um die Botschaft des Gesprächspartners zu verdeutlichen.

Selbst wenn Sie Alles verstanden haben, zeigen Sie mit der Wiederholung von Details der Geschichte bei Ihrer Zusammenfassung, dass Sie genau zugehört haben.

Wenn sich Sie Details merken, können Sie sie beim nächsten Mal erwähnen, wenn Sie sich wieder mit der Person treffen, wie z. B. bei der nächsten Networking-Veranstaltung.

Trainieren Sie Ihre Fähigkeiten

Wir haben die Frage beantwortet: Warum ist aktives Zuhören wichtig? Jetzt ist es an der Zeit Ihre Fähigkeiten zu verbessern.

Versuchen Sie diese Woche zu beobachten, wie gut Sie bei Gesprächen zuhören. Verstehen Sie die Informationen und merken sie sich bevor Sie in Gesprächen reagieren?

Sobald Sie Ihre Ausgangsbasis für das aktive Zuhören gefunden haben, können sie die Bereiche identifizieren, an denen Sie noch arbeiten müssen, wie Blickkontakt oder verbale Signale. Anschließend können Sie den hier beschriebenen Schritten folgen und Ihre Fähigkeiten bei jedem Gespräch trainieren.

Es fühlt sich am Anfang vielleicht etwas merkwürdig an. Wenn es Ihnen hilft, können Sie Ihrem Gesprächspartner auch mitteilen, dass Sie an Ihrer Fähigkeit des aktiven Zuhörens arbeiten.

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